Seit 1987 wird in loser Reihenfolge vom Weilimdorfer Heimatkreis das „Heimatblatt“ herausgegeben, am 23. August 2021 erscheint nun die Nummer 46 mit dem Titel „Weilimdorfer Motor-Asse“.
In dem neuen Heft, das Edeltraud John, Geschäftsführerin des Heimatkreis, zusammengestellt hat, gibt es einen Rückblick auf die Ausstellungen der Jahr 2018 und 2019 zu den „Motor-Assen“ in der Stadtteilbibliothek und in der Heimatstube.
Mit diesem Heft ist jetzt die Geschichte des Motorrennsports (Motorräder, später auch Automobile) in Weil im Dorf und Feuerbach in den 1920er und 1930er Jahren dokumentiert. Auch der Hype um das Solitude – Rennen, die Bewunderung der am Ort bekannten Rennfahrer mit ihren Erfolgen wurde damit festgehalten. In den Familien einiger Rennfahrer werden bis heute die Pokale und Medaillen gepflegt und gehütet.
Nicht nur die Familien, sondern auch viele andere Motorsport-Fans haben bei der Ausstellungen in Weilimdorf unterstützt und mitgeholfen, wofür der Weilimdorfer Heimatkreis herzlichst dankt.
An der Motorsport-Geschichte von Weilimdorf – und Feuerbach vor über 100 Jahren lässt sich die allgemeine Entwicklung aufzeigen, wie sie damals – nicht nur in Deutschland – stattfand: Mit der Verbesserung der Technik des Motorrads und des Automobils als Rennfahrzeuge entstanden zahlreiche Rennstrecken, zu denen die Motorsportler mit ihrem Gefährt fuhren. Zahlreiche Zuschauer wurden angelockt. Nach dem ErstenWeltkrieg waren solche Rennen etwas Positives, Freudvolles, etwas was Spaß machte, Mut erforderte, Begeisterung erzeugte und zu einer wahren Leidenschaft werden konnte – vor allem für junge Männer.
Die Anhänger des Motorsports gründeten immer mehr Clubs. Der Rennsport wurde ein Hobby. Alle Rennfahrer hatten solide Berufe (oft im Bereich der Fahrzeugtechnik), waren am Ort aber als „Rennfahrer“ bekannt, wurden bejubelt und genossen Ansehen. Weilimdorf zählte damals nur ca. 4500 Einwohner. Fast jeder kannte jeden, viele waren miteinander verwandt. Nach vielen Toten im Krieg und schlechten Zeiten hatte man eine gute Ablenkung gefunden. Alle Motor-Asse waren schon als junge Burschen von Motorrädern begeistert und schraubten an ihnen herum.
Aus dem ADAC-Ortsclub Feuerbach (von „Feuerbächern“ gegründet) – wurde dann der Ortsclub Feuerbach – Weilimdorf, später der MSC SOLITUDE (Motor Sport Club Solitude). Das Stammlokal war lange Zeit das Schützenhaus – das heutige Don Giovanni.
Das 46. Heimatblatt umfasst 36 Seiten, in denen die Motorgeschichte von Weilimdorf vorgestellt wird, ebenso geht es um die Solitude-Rennen, die Technikgeschichte und Motorradmarken, sowie die Anfänge und Entwicklungenen des Motorsports. Ebenso werden die lokalen „Motor-Asse“ Erwin Aldinger, Artur Hiller, Paul Bäuerle, Paul Gscheidle Paul Schaible, Karl Holder, Julius Spiess, Eugen Gerlach, Eugen Raible, Erich Volz und Hermann Lang portraitiert, ebenso die damals ausgegebenen Medaillen, Pokale und Preise vorgestellt.
Die neue Ausgabe ist ab 23. August 2021 bei Zeitschriften Held im Löwenmarkt gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 3.- € erhältlich.