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Hilde Adler – eine Weilimdorfer Geschichte

Plakat-Hilde-Adler-2015-2016Sie war ein Weilimdorfer Original: Hilde Adler. Geboren am 28. November 1927, verstorben am 28. Februar 2013. Zeit ihres Lebens war sie in Weilimdorf, galt als temperamentvoll und lebenlustig – und als Mesnerin der evangelischen Oswaldkirche soll sie sogar selbst im rüstigen Alter zum Kruzifix putzen auch mal auf den Altar gestiegen sein. Doch wer Hilde Adler wirklich war, das zeigt die Weilimdorfer Heimatstube in einer Ausstellung vom 12. Dezember 2015 bis 07. Mai 2016.

Das Adler-Haus in der Glemsgaustraße 42 heute

Das Adler-Haus in der Glemsgaustraße 42 heute

Erika Porten vom Heimatkreis war lange Jahre mit Hilde Adler bekannt, hatte sie 1995 bei einer Bürgerversammlung kennengelernt: „Sie war eine rechte Schwäbin“, so Porten schmunzelnd – was gleichzusetzen ist mit „sie hat den Mund aufgemacht“. Hat sie auch – als es um ihr Eigentum ging – das historische Gebäude an der Glemsgaustraße 42 – mit der dahinter liegenden überdimensionalen fünfstöckigen Scheune. Diese stand unter Denkmalschutz – eine Sanierung also nicht einfach. „Sie hat mir imponiert, wie sie seit 1987 die Auseinandersetzung zwischen LDA und Baurechtsamt geschildert hat und wie sie zu einem Baugesuch ermutigt wurde, was sie viel Geld gekostet hat und vom BR-Amt abgelehnt wurde.

Die Scheune heute - stilvoll für Wohnungen vor wenigen Jahren saniert.

Die Scheune heute – stilvoll für Wohnungen vor wenigen Jahren saniert.

Recht verzweifelt war sie damals wegen der Verpflichtung von Eigentümern, Baudenkmäler zu pflegen und zu unterhalten“, schildert Erika Porten. Der Abriss wurde verhindert, 2007 fand sich ein Investor – Haus und Scheune wurden stilvoll saniert, gehören heute zu den Schmuckstücken gegenüber dem „historischen Ensemble“ rund um die Oswaldkirche, das noch auf die Sanierung durch die Stadtverwaltung wartet und vor sich hinbröckelt.

Erika Porten mit dem Kinderwagen, in dem Hilde Wagner nach ihrer Geburt von den Eltern kutschiert wurde.

Erika Porten mit dem Kinderwagen, in dem Hilde Wagner nach ihrer Geburt von den Eltern kutschiert wurde.

Doch Hilde Adler war nicht nur eine Weilimdorferin, eine Mesnerin, streitbare Hauseigentümerin, und Spenderin seltener Schätze aus ihrer Jugendzeit an den Weilimdorfer Heimatkreis für seine wiederholten Ausstellungen: Ihre Familie zählt zum Urgestein unseres Ortes, amtlich dokumentiert bis hin zu Jakob Nikolaus Antonius Meyer (1673 bis 1761), der Uni-Pfleger und Gerichtsverwandter in Weilimdorf war. Über die Generationen wandelte sich der Familienname von Meyer über Mayer hin zu Maier: Gottlieb Friedrich Maier kaufte 1855 das Haus in der Glemsgaustraße, das 1813 bis 1815 als Nachfolgebau des 1693 abgebrannten Hauses auf dem Grundstück erbaut wurde. Die große Scheune wurde 1881 von Sohn Gustav Adolf Maier erbaut – dem Großvater von Hilde Adler. Das Familienvermögen war über Generationen gewachsen – 1910 kam es allerdings zu einer folgenreichen Fehlentscheidung des Großvaters durch eine Unternehmensbeteiligung in Übersee, in Folge dessen er von einer zweiten Reise nach Übersee nicht zurückkehrte und seither als verschollen gilt. Die Tochter Luise Marie Caroline Maier heiratete am 27. Februar 1908 Reinhold Adler, ein Diplom-Landwirt und wurden Eltern von Hilde Adler und vier Söhnen. Reinhold Adler kaufte 1911 mit Hilfe des Vermögens seiner Eltern einen Teil des Gutshofes aus der Konkursmasse von Gustav Adolf Maier – so blieb das Haus in Familienbesitz.

Erika Porten an der Vitrine mit alten Fotoaufnahmen von vor 60 Jahren

Erika Porten an der Vitrine mit alten Fotoaufnahmen von vor 60 Jahren

Dokumente und Zeitungsberichte zur Familiengeschichte und den Gebäudekomplex der Glemsgaustraße 42 sind nun in den Vitrinen der Heimatstube zu sehen. Das Schönste dieser Ausstellung sind aber die Puppenhäuser, Puppenküchen und der Kaufladen mit den Inhalten aus der Zeit von 1890 bis 1930 aus der Nachlass-Schenkung der Familie Adler, die der Heimatkreis erhalten hat. Erika Porten hat liebevoll diese historischen Schmuckstücke aufgebaut, ausgestattet und dekoriert: die Puppenküche wurde nachweislich von Hilde Adler in ihrer Kindheit sogar „in echt“ genutzt: das Waffeleisen (siehe Foto) wurde auf dem kleinen Herd für die Herstellung echter Waffeln verwendet.

Erika Porten hält das Waffeleisen in der Hand, mit dem Hilde Adler in ihrer Kindheit echte Waffeln in ihrer Puppenküche gebacken hat.

Erika Porten hält das Waffeleisen in der Hand, mit dem Hilde Adler in ihrer Kindheit echte Waffeln in ihrer Puppenküche gebacken hat.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 11. Dezember 2015 um 19.30 Uhr im Alten Pfarrhaus in der Ditzinger Str. 7 wird Erika Porten u.a. auch ein von Hilde Adler selbstgeschriebenes Gedicht durch Hilde Adler selber vortragen lassen – sie hat es vor ihrem Tode aufgenommen und auf CD brennen lassen. Am 12. Dezember wird die Ausstellung öffentlich von 15 bis 17 Uhr zugänglich sein, Erika Porten bietet eine ausführliche Führung an.

Ansonsten ist die Ausstellung immer samstags von 15 bis 17 Uhr für den Publikumsverkehr geöffnet. Letzter Ausstellungstag wird der 07. Mai 2016 sein. Danach schließt die Heimatstube für ein paar Wochen, bevor im Sommer 2016 die Ausstellung „Grenzsteine“ folgt – die aus dem Projekt „Grenzstein“ des Heimatkreises aus dem Jahr 2008 hervorgehen wird.

Weitere Fotos zur Ausstellung (per Klick vergrößern):

Text & Fotos © Hans-Martin Goede

Bericht im Original auf weilimdorf.de

Neue Ausstellung startet am 12. Dezember 2015

Plakat-Hilde-Adler-2015-2016Ab dem 12. Dezember 2015 ist in der Weilimdorfer Heimatstube eine neue Ausstellung zu besichtigen: „Hilde Adler – Eine Weilimdorfer Geschichte“. Gezeigt werden Objekte aus dem Nachlass von Frau Hilde Adler, die diese dem Weilimdorfer Heimatkreis geschenkt hat. Weiter wird die Geschichte Ihres Hauses und ihrer Familie dargestellt.

Die Ausstellung ist geöffnet vom
12. Dezember 2015 bis zum 07. Mai 2016
samstags von 15 – 17 Uhr
und nach telefonischer Anmeldung.

 

Kinderferienprogamm: Puppen basteln in der Heimatstube

IMG_2486-puppenbastelnIm Alten Pfarrhaus Weilimdorf konnten Kinder des Kinderferienprogamm für Weilimdorf heuer nicht nur die Marionettenausstellung außerhalb der üblichen Besuchszeiten bestaunen – und anschließend gleich eine eigene Marionette basteln. Heraus kamen Ritter, Paradiesvögel, ein Magier, ein Mensch und Bastler Justus „irgendso ein schräger Vogel“.

IMG_2506-puppenbastelnUrsula Wasmer und Ihre Kollegin Ursel Kern leiteten mit „marionettenhafter“ Geduld die Bastelkids an, wie man aus Stoffen, Wattekugeln, Pappbechern und -hörnchen, verschiedenen Wollknäulen, Nadel & Faden, Holz, Metalldrähten und unzähligen Farbtuben die unterschiedlichsten Figuren mit Leben versehen kann. „Die Kinder mussten zunächst den Kopf gestalten“, so Wasmer. Dieser wurde aus einer größeren Wattekugel zusammengestellt. Mit Knöpfen, Farbe und Wollfäden erhielt die Kugel so ihr Gesicht aus Augen, Nase, Mund und Haaren. Im zweiten Schritt gestalteten die Kinder aus (gefalteten) Tüchern, Filz und kleinen Wattekugeln den Puppenkörper und die Arme. Im letzten Schritt wurden die Figuren mit drei Fäden an einem Holzkreuz aufgehängt. Durch das Verkippen des Kreuzes bzw. dem Ziehen an den Fäden erhalten die Marionetten ihre Fähigkeit sich „zu bewegen“.

IMG_2489-puppenbasteln„Ich bastel einen schwarzen Ritter!“, so Noah, der sich allerdings zum Zeitpunkt der Frage noch sehr viel Gedanken machen musste, wie er das Schwert aus den vorliegenden Materialien basteln kann. Auch sein Freund Joris schnippelte und klebte eifrig an seinem eigenen Ritter. Und während Hanna sich darum kümmerte, das Federkleid ihre „Paradiesvogel“ perfekt an das Pappmaché zu kleben, zeigte Lukas seine Handwerkskunst an einem Menschen als Marionette. Mit einem verschmitzten Grinsen stellte Bastelkind Justus fest, dass er an „irgendso nen schrägen Vogel“ rumbastelt. Iron hingegen gab sich alle Mühe seinen eigenen Magier zu erstellen: „Es wird ein sehr zerstreuter Magier, werden. Er verwechselt immer die Zaubersprüche und es kommt was anderes bei raus als er wollte. Und er kann Reporter, die zuviel Fragen stellen, in Vögel verwandeln!“ Bevor also der Magier am Holzkreuz mit Fäden fertig werden konnte, galt es also für die Pressevertreter schleunigst den Raum zu verlassen.

IMG_2508-puppenbastelnAusstellung „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ in der Heimatstube

Die Ausstellung mit dem Titel „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ der „Drahtzieherinnen“ ist übrigens noch vom 19. September bis zum 31. Oktober 2015 geöffnet und kann immer samstags von 15 bis 17 Uhr in der Weillimdorfer Heimatstube, Ditzinger Str. 7, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei – der Heimatkreis freut sich jedoch über eine Spende.

Die Drahtzieherinnen im Salvatorgemeindehaus

„Die Drahtzieherinnen“ werden am Samstag, 24. Oktober 2015 um 19.30 Uhr im Salvatorgemeindehaus im Giebel auftreten. Sie spielen „Best of Klemmerle & Co.“ – ein Programm mit Musik, Satire zum Lachen und Nachdenken für Erwachsene.. Karten gibt es im Sportshop Anton im Vorverkauf 10 EUR. Abendkasse 12 EUR.

Text & Fotos: Hans-Martin Goede

Weilimdorfer Heimatstube lässt die Puppen tanzen

Uschi Metzger (links) und Ursula Wasmer (rechts) in der Heimatstube

Uschi Metzger (links) und Ursula Wasmer (rechts) in der Heimatstube

Sie sind seit 30 Jahren auf der Bühne zu Hause und mit viel Liebe zum Detail handgefertigt. Die Marionetten und Figuren von den Puppenspielerinnen „Die Drahtzieherinnen“ haben bereits in vielen Aufführungen mitgespielt. Nun dürfen sie ab Samstag, den 11. April 2015 in der Weilimdorfer Heimatstube besichtigt werden.

Zu sehen sind selbstgefertigte Hand-, Stab- und Fingerpuppen, Marionetten sowie Schattenfiguren. Einige Puppen laden zum Probieren, zum Spielen und Fabulieren ein. Besucher können hier die unterschiedlichsten Spieltechniken kennenlernen. „Eine museale Entdeckung für alle von 5 – 105 Jahren“, so Ursula Wasmer, die Spielleiterin.

Handpuppen der Drahtzieherinnen

Handpuppen der Drahtzieherinnen

Die Ausstellung mit dem Titel „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ wird am Freitag, den 10. April 2015 um 19.30 Uhr feierlich eröffnet. Und dann dürfen auch die Puppen tanzen und die Drahtzieherinnen geben eine Kostprobe aus ihrem umfangreichen Bühnenprogramm. Am Klavier werden sie von Daniel Sissenich begleitet.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2015 geöffnet und kann immer samstags von 15 bis 17 Uhr in der Weillimdorfer Heimatstube, Ditzinger Str. 7, besichtigt werden. In den Sommerferien bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei – der Heimatkreis freut sich jedoch über eine Spende.

Jahresmitgliederversammlung 2015: Vorstand neu gewählt

Jahresmitgliederversammlung des Heimatkreis 2015

Jahresmitgliederversammlung des Heimatkreis 2015

WEILIMDORF (hmg) – Am 24. März 2015 lud der Heimatkreis zur Jahresmitgliederversammlung 2015 in die Ditzinger Straße 7.

Erika Porten berichtete im Rahmen des Tätigkeitsbericht, dass der Verein aktuell 161 Mitglieder hat. Im vergangenen Jahr 2014 wurde im Januar die Ausstellung „Brett vor dem Kopf“ geschlossen, im Mai die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat – Weilimdorf im 1. Weltkrieg“ eröffnet. Insgesamt wurden 12 Ausstellungsführungen angeboten und durchgeführt.

Bericht des Vorstands

Bericht des Vorstands

Ulrike Krawczik führte im März 2014 die Fleckenführungen für Kinder durch. Sie wird sich auch weiterhin um Kinderprogramme kümmern. Für Erwachsene fanden 2014 drei Fleckenführungen statt. Mit Unterstützung des Vereins „Hörnleshasa“ wurde der Osterbrunnen 2014 dekoriert. Im Rahmen des Besuchs von Bürgermeister Werner Wölfe fand die Besichtigung des Ensembles „Altes Rathaus und Schulhaus“, für dessen Erhalt und Sanierung sich der Heimatkreis zusammen mit dem Verein Pro Alt – Weil e.V. einsetzt. Der Mitgliederausflug 2014 ging nach Schorndorf, am 8. November berichtete Erika Porten im Rahmen des „Tag der Stadtgeschichte“ (veranstaltete von der Initiative Stadtgeschichte) über die Arbeit im Stadtbezirk Weilimdorf. Im Herbst 2014 konnte die zweite Auflage des Buches „Weilimdorf im Wandel“ herausgegeben werden. Ulrike Krawczik bot im vergangenen Jahr wieder drei „Lichtkarz“ Abende an.

Nach der einstimmigen Entlastung der Schatzmeisterin und des Vorstandes, blickte Erika Porten auf 14 Jahre Vereinstätigkeit seit 2001 zurück, die Sie eindrucksvoll mit geprägt hat. In Ihre Obhut fielen unzählige Ausstellungen (35 an der Zahl), Einrichtung des Archivs sowie die neue Ausrichtung des Weilimdorfer Heimatblatt, welcher heute als „Flaggschiff des Vereins“ eingestuft wird. Auch organisierte Sie die 20- wie 25-Jahr-Feier des Vereins, der 2016 übrigens 30 Jahre „alt“ wird.

Der neue (und erweiterte) Vorstand des Heimatkreis

Der neue (und erweiterte) Vorstand des Heimatkreis

Bei den Vorstandswahlen ergab sich ein „Generationswechsel“. Da Erika Porten nicht mehr als Vorsitzende antrat, wurde Eberhard Keller (43) einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertretende Vorsitzende ist nun Erika Porten, auch Ihre Wahl verlief einstimmig. Geschäftsführer bleibt unverändert Bernhard Klar (einstimmig bestätigt). Neu in den Vorstand als Schriftführerin einstimmig gewählt wurde Cornelia Kittlick. Schatzmeisterin Marie-Luise Burkhardt stellte sich nicht mehr zur Wahl, sie bleibt kommissarisch im Amt bis ein(e) Nachfolger(in) gefunden wird.

Neu ins Leben gerufen wurde ein Ausschuss, in dem Alfred Höritzer, Edeltraud John und Ulrich Hörnle mitwirken. Sie wurden einstimmig in ihr Amt gewählt. Als Kassenprüfer wurden einstimmig Ursula Böpple und Heiner Obermayer ins Amt gewählt.

Fotos: Uwe Tommasi (Vorstandsbild), Hans-Martin Goede (Sitzungsbilder)

Benefizkonzert mit dem Christof Altmann Trio: „Ein HERZ für unser HERZSTÜCK“

benefiz-altmannPRO ALT – Weil e.V. lädt ein zum BENEFIZKONZERT des CHRISTOF ALTMANN TRIOS zugunsten der HISTORISCHEN HÄUSER – ALTES RATHAUS & ALTES SCHULHAUS in Weilimdorf am FREITAG, 08.Mai 2015 im LÖWENMARKT von 18:00 bis 20:00 Uhr.

Die Weilemer werden dabei zu Spenden aufgerufen, die vor allem für die Räume der Kindergruppe Regenbogen verwendet werden sollen. Auch gibt es gebackene „Herzchen“ – gespendet von der Weilimdorfer Konditorei Sauter!

PRO ALT – WEIL e.V. setzt sich weiterhin für eine schnelle SANIERUNG der Häuser ein: Die Kindergruppe REGENBOGEN soll weiterhin im ALTEN SCHULHAUS ihre Heimat haben. Der HEIMATKREIS soll im ALTEN RATHAUS zu seinem Museum einen barrierefreien Zugang bekommen – vor allem aber viel mehr Platz haben für Fundus & Archiv. Es sollen Vorträge / Präsentationen/ Seminare zu den verschiedensten Themen in einem entsprechend gut ausgestatteten Raum stattfinden können. Es sind auch Ausstellungen der verschiedensten Art denkbar. Der Heimatkreis wird die Arrestzellen unterm Dach und den Luftschutzkeller betreuen.

Jahresmitgliederversammlung 2015

Am 24. März 2015 veranstaltet der Weilimdorfer Heimatkreis seine Jahresmitgliederversammlung und lädt Sie herzlich dazu ein. Beginn ist um 19.00 Uhr im Raum 1 des Alten Pfarrhauses in der Ditzinger Straße 7.

Die Tagesordnung sieht neben den formalen Dingen Neuwahlen für folgende Ämter vor: Vorsitzender (m/w), stellv. Vorsitzender (m/w), Schatzmeister (m/w), Schriftführer (m/w), Beisitzer (m/w), Kassenprüfer (m/w).

Frau Erika Porten wird sich hier nicht erneut zur Wahl der Vorsitzenden stellen und sich damit von ihrem Amt verabschieden.

Neue Ausstellung in der Heimatstube: „Zwischen Front und Heimat – Weil im Dorf im 1. Weltkrieg

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Am 28. Juli 1914 begann in Europa mit der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn gegenüber Serbien der 1. Weltkrieg. Es folgte der wohl sinnloseste Krieg der Menschheitsgeschichte, der erst am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiègne endete. Der Beginn des 1. Weltkrieges jährt sich heuer zum 100sten Mal, der Weilimdorfer Heimatkreis hat diesem Krieg nun eine Ausstellung gewidmet, denn auch Weilimdorf war durch die Folgen des Krieges stark betroffen.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“: eine Pfeife mit Pickelhaube

Von den rund 3.000 WeilimdorferInnen, die 1914 in „Weil im Dorf“ wohnten, starben 121 junge Mänger in einem sinnlosen Krieg an der West- wie Ostfront. Das Mahnmahl für die Gefallenen steht noch heute an der Oswaldkirche. In der Inschrift sind viele Familiennamen aus Weilimdorf zu lesen, die es noch heute gibt, sei es als Familie – oder Straßennamen.

Nach 100 Jahren gibt es immer noch Notizen, Briefe und Dokumente, die viele Einzelschicksale erfahren lassen, insbesondere Elend, Leid und Verzweiflung.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Der Weilimdorfer Heimatkreis öffnet nun vom 10. Mai 2014 bis 31. Januar 2015 seine Heimatstube für historische Zeitdokumente, die Weilimdorfer Familien zur Verfügung gestellt haben. Drei Männer aus Weilimdorf führten damals sehr ausführliche Dokumentationen der Kriegsgeschehnisse, die nun in der Ausstellung auch zu sehen sind: von Jakob Mauser, Gottlob Staiger und Fritz Hornberger.

„Wir waren erstaunt, wieviele Angebote an Material und Dokumenten wir nach dem Suchaufruf aus Weilimdorf erhielten!“, erzählt Erika Porten vom Heimatkreis. Bis in diese Woche hinein gab es Anrufe, deren Angebote an Material sie aber mittlerweile ablehnen muss, die Ausstellung ist umfangreich und dokumentiert das Leben hier vor Ort und an den Fronten durch die Berichte der drei Soldaten.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Insbesondere das umfangreiche Tagebuch von Jakob Mauser bot viele Einblicke in die Zeit vor 100 Jahren. Erika Porten und der Historiker Reinhard Müller brauchen mehr als 40 Stunden für die Übersetzung der Texte ins heutige Deutsch, da die altdeutsche Schrift für die Menschen von heute kaum zu lesen ist. „Diese Einblicke in die Gedankenwelt der Menschen von damals zeigte mir auf, dass es wohl der sinnloseste Krieg war den es je gab. Man bekommt einfach nur das Grauen“, so Erika Porten nachdenklich. Auch sie selbst erinnert sich an ihre mittlerweile verstorbene Mutter, die bei ihrem 80. Geburtstag sagte: „Der zweite Weltkrieg war schlimm, da ich meinen Mann verlor. Aber der 1. Weltkrieg war schlimmer mit dem ständigen Hunger!“. Und so sind in der Heimatstube auch alte Bücher von vor 100 Jahren zu sehen wie „Kriegskochbuch“ oder „Die sparsame Löfflerin“ mit Rezepten wie man aus „nichts“ noch etwas zu essen „zaubern“ kann.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Eine Folge des 1. Weltkrieges für Weilimdorf war übrigens auch die Durlehau-Siedlung, sie entstand nach dem Krieg für die „Kriegsversehrten“, die seelisch und körperlich verkrüppelten Soldaten und ihre Familien. Und aus der Oswaldkirche wurden zwei der drei Glocken abgeholt und zu Kanonen wie Munition eingeschmolzen und umgearbeitet.

Parallel zur Ausstellung in der Heimatstube erscheint auch das neue Heimatblatt Nr. 36 „Zwischen Front und Heimat“, das gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro an den bekannten Auslagestellen erstanden werden kann. Die Ausstellung in der Heimatstube wird am 9. Mai 2014 um 19.30 Uhr im Alten Rathaus in der Ditzinger Str. 7 durch Erika Porten eröffnet.

Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische "Pickelhaube" hat

Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische „Pickelhaube“ hat

Fotos (Hans-Martin Goede): Blicke in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“; Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische „Pickelhaube“ hat;

Gruppenfoto mit Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker).

 

Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker)

Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker)

Der Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Wir wissen alle, dass ein Mensch lang Zeit ohne feste Nahrung auskommen kann, aber nicht ohne Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Leben und erst das Wasser machte die Erde fruchtbar. Über viele Jahrtausende hinweg wurden an Quellen Heiligtümer und Tempel gebaut worden, weil das Wasser für die Menschen der Vor- und Frühzeit heilend wirkte und weil es den Körper, aber auch die Seele reinigte. Diese Vorstellung finden wir z.B. auch in der christlichen Taufe und heilen hilft das Wasser noch heute, wenn man allein an die vielen Thermalquellen unseres Landes denkt.

Für die Kelten, die vor 2500 Jahren hier lebten, war das Wasser ein Geschenk der unterirdischen Mächte des Erdinneren. Überall an ihren Wohnorten fand man in Quellen und Brunnen Votivgaben als Zeichen der Verehrung. Diese Verehrung und der Dank für sauberes Wasser finden wir noch heute bei vielen Völkern. In Oberfranken begann man um 1900 nach der Reinigung der Brunnenstuben im Frühjahr die Brunnen als Dank für sauberes Wasser mit Grün und Ostereiern zu schmücken. Das Grün steht mit den Zweigen von Buchsbaum, Eibe, Wacholder und Weide als Symbol für Leben, Tod und Heilung, die Ostereier für Fruchtbarkeit und Erneuerung.

Bis zum Anschluss an die Strohgäu-Wasserleitung 1907 haben die Bürger von Weilimdorf ihr Trinkwasser ausschließlich aus 26 Brunnen gedeckt, die sich auf Gemeinde- aber auch privatem Gelände befanden. Gemeinschaftlich trugen sie Sorge für das Reinigen der Brunnenstuben, damit das Wasser nicht durch Bakterien und Vibrionen verunreinigt wurde.

In einer Zeit, in der das Wasser auch bei uns immer kostbarer wird, nimmt der Weilimdorfer Heimatkreis die oberfränkische Tradition auf um damit auf die drängenden Fragen der Zukunft des Wassers hinzuweisen. 2011 hat Frau Birgit Breuel mit ihrer Osterbrunnen-Initative für den Weilimdorfer Heimatkreis eine volkskundliche Tradition geschaffen. In diesem Jahr wurde der Hörnleshas-Brunnen nun gemeinsam von Heimatkreis und der Narrenzunft „Hörnleshasen“ geschmückt.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Vielen Dank für die Unterstützung!

Wir danken der Narrenzunft für die tatkräftige Hilfe der Damen Pallas und Haug und den Heimatkreislern Frau Böpple, Herrn Dr. Grötzinger und Frau Munkelt sowie Fred Höritzer, der als Bindeglied zwischen beiden Vereinen die Zusammenarbeit begründet hat. Bis einschließlich dem „Weißen Sonntag“ am 27. April 2014 präsentiert sich nun der Brunnen geschmückt und soll zum Nachdenken über den Umgang mit Wasser anregen.

 

Neues vom Heimatkreis zum Jahresbeginn!

Logo des Weilimdorfer Heimatkreis e.V.

Logo des Weilimdorfer Heimatkreis e.V.

Am Samstag, dem 11. Januar 2014, führt Erika Porten in der Heimatstube, Ditzinger Straße 7 um 15.30 Uhr durch die Ausstellung “ Brett vorm Kopf? – Volkspoesie auf Holz -“ . Dauer ca. 45 min, Teilnahme kostenlos.

Weiter wendet sich der Heimatkreis an alle geschichtsinteressierten Einwohner von Weilimdorf und bitten um ihre Mithilfe: Der Heimatkreis sucht Angehörige der Lore Ruisinger, die als Kleinkind in der Dachtlerstraße 5 wohnte und im Alter von drei Jahren ein Opfer der Kindereuthanasie des NS-Regimes wurde. Zu ihrem Andenken soll ein Stolperstein verlegt werden.

Für den Sommer 2014 plant die Heimatstube eine Ausstellung zum 1. Weltkrieg und sucht dazu noch Ehrenzeichen, Briefe, Dokumente und Fotos sowie sonstige Andenken aus dieser Zeit. Dazu bitten wir um Nachricht unter der Tel.-Nr. 83 42 43.

Die Druckschrift von Frau Hella Pflantz “ Das Leben in einem württembergischen Dorf nach den Kirchenkonventsprotokollen von 1776 bis 1804″ wird samstags von 15 – 17 Uhr in der Heimatstube verkauft. In ihr wird die politische und soziale Situation der Weilimdorfer Bewohner dieser Zeit dargestellt. Zusätzlich liegt das Buch jetzt auch im Bürgerservice des Bezirksrathauses zum Verkauf auf und kostet 12.- €.